Casa Carigiet

Der Wiederaufbau des brandgeschädigten Geburtshauses von Alois und Zarli Carigiet
Das denkmalgeschützte, herrschaftliche ehemalige Wohnhaus aus dem Jahre 1769 wird in mehreren Bauetappen wiederhergestellt. Es wird den berühmten Söhnen von Trun, dem Maler und Kinderbuchillustrator Alois Carigiet (1902–1985) sowie dessen Bruder, dem Kabarettisten und Schauspieler Zarli Carigiet (1907–1981), gewidmet.
Die Brandruine ist zur Zeit im Umbau und vom 2.8. – 28.9. mit der Ausstellung L’ENTSCHATTA öffentlich zugänglich.
Das Universum Carigiet
Die Liegenschaft befindet sich dank der grosszügigen Geste eines privaten Mäzens für 99 Jahre im Baurecht von Trun Cultura. Sie soll wieder aufgebaut und in ein Kulturhaus transformiert werden.
Die Themen dieser neuen Kulturinstitution werden primär durch das «Universum Carigiet» bzw. «die Universen Carigiet» bestimmt. So pendelt die programmatische Ausrichtung der CASA CARIGIET zwischen einem Museum, welches Erinnerungen und Kulturgüter bewahrt und vermittelt, und einem Ort für die lebendige Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Trun und der Welt.

Der Brand im Jahre 2019
Aufgrund der Totalzerstörung der oberen Geschosse durch einen Brand im Februar 2019 und das eingedrungene Löschwasser wird ein massiver Eingriff in die originale historische Bausubstanz nötig.
Im Sinne von «Glück im Unglück» eröffnet dies die Chance, die zerstörten Gebäudeteile entsprechend ihrer neuen Zweckbestimmung durch eine neuzeitliche Gestaltung zu ersetzen. Dieses sichtbare Zusammenspiel von historischer und zeitgenössischer Architektur verleiht dem Grundgedanken des neuen Kulturhauses CASA CARIGIET eine unmittelbare Sichtbarkeit: Brücken zu schlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Die Casa Carigiet aus Sicht der Denkmalpflege
Die CASA CARIGIET ist aus denkmalpflegerischer Sicht von vielschichtiger Relevanz. Innerhalb des Ortsbildes von Trun spielt sie eine wichtige Rolle. Dies nicht nur im Ensemble mit der Kirche und den umliegenden Bauten wie der historisch bedeutsamen Cuort Ligia Grischa, sondern auch durch die prominente Lage am westlichen Auftakt des Dorfes. Im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) wird die Casa Carigiet darum mit dem höchsten Schutzprädikat ausgezeichnet. Ausserdem besitzt das Haus eine hohe sozialgeschichtliche Relevanz. 1769 erstellt durch die einflussreiche Familie Casanova und später als Geburtshaus der national erfolgreichen Künstler Alois und Zarli Carigiet widerspiegelt es eindrücklich die Nutzungsgeschichte eines herrschaftlichen barocken Wohnhauses. Die geplanten Massnahmen unterstützen diese Relevanz und schreiben die Geschichte nach dem katastrophalen Brand weiter fort.


Die erste Bauetappe 2023/24
Diese erste wichtige Phase hat im Sommer 2023 begonnen und konnte mit Ausnahme des Kaltausbaus per Ende Februar 2024 abgeschlossen werden. Am 6. Dezember 2023 stürzte das Notdach unter der Schneelast mitsamt dem Gerüst ein. Glücklicherweise kamen keine Menschen zu Schaden und auch der Drittschaden war bescheiden.
Mit einem Betonkranz und dem darauf montierten Holzdach ist das Gebäude nun gesichert vor Witterungseinflüssen. Der Fassadenputz musste infolge des Schadens durch das Wasser abgetragen werden, was dem Gebäude nun eine ganz neue Erscheinung gibt.
Die zweite Bauetappe 2024/25
Die Innenraumgestaltung erfolgt gemäss dem neuen Konzept: Das UG bleibt in der Raumstruktur mehr oder weniger unverändert. Die Erschliessung erfolgt vorerst über den bestehenden Haupteingang an der Ostseite, der Ausbau bleibt noch roh und «kalt» ohne Heizung, Klimatisierung, Museumseinrichtung und mit einer provisorischen Beleuchtung. Die beiden oberen Stockwerke (EG und 1. OG) werden weitgehend zusammengelegt. Dafür wurden sowohl die brandgeschädigten Decken und Balken wie auch alle nicht tragenden Wände entfernt, mit dem Resultat einer grosszügigen, offenen «Raumlandschaft», die Sichtachsen durch das ganze Gebäude ermöglicht und durch die hohen Räume durchlässig wirkt. Eine erste temporäre Ausstellung findet im Sommer 2025 statt und das Haus wird in diesem Zeitraum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Fotos: Büro gasser,derungs

Die dritte Bauetappe 2025/26
Diese Phase wird nebst der allfälligen Komplettierung des Rohausbaus mit dem Untergeschoss vornehmlich dem aufwändigen Warmausbau gewidmet sein, was Fensterersatz, Dachisolation, die ganze Haustechnik inkl. energieeffiziente Heizung und Lüftung einschliesst. Ebenfalls wird die Fassade, welche nach dem Brand entfernt werden musste, vollständig neu auf die heute sichtbaren Mauern auf gesetzt. Während dieser Bauphase kann eine temporäre künstlerische Bespielung statt finden, wie sie für den Sommer 2026 bereits geplant ist.
Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre.
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